Auch Belgien untersucht Änderungen bei iPad-Zeitungen

Patrick Bellmer
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Nachdem vor zwei Tagen die geplanten Änderungen bezüglich des Vertriebs von Zeitschriften und Zeitungen über das iPad bekannt geworden sind, hat nun auch die belgische Regierung eine Untersuchung angekündigt. Wie auch in den Niederlanden soll ein möglicher Verstoß gegen Wettbewerbsregeln untersucht werden.

Hintergrund sind die zum 01. April hin geplanten Änderungen bezüglich der Verteilung von Inhalten. Bislang bieten einige niederländische und belgische Verlage ihren Abonnenten an, zusätzlich und ohne weitere Kosten die jeweilige Ausgabe auch über die entsprechenden Applikationen auf dem iPad aufzurufen. Zukünftig will Apple die Auslieferung der Inhalte über fremde Server unterbinden – vorerst aber nur in den Benelux-Staaten – und somit in direkten Kontakt mit den Abonnenten treten, was eine Beteiligung an den Einnahmen zur Folge hätte.

Der belgische Wirtschaftsminister Vincent Van Quickenborne teilte am Montagabend mit, dass es so aussieht, also ob Apple seine marktbeherrschende Stellung ausnutzt. Er habe die zuständige Wettbewerbsbehörde mit der Untersuchung der Angelegenheit beauftragt. Insbesondere solle geprüft werden, ob die Gebühr in Höhe von 30 Prozent der Einnahmen eine Gefahr für die Branche darstelle.

Sollten sich die Vorwürfe erhärten, könne man die Untersuchung an die Europäische Kommission weiterleiten, so Van Quickenborne. Diese hat in der Vergangenheit immer wieder durch hohe Bußgelder bei Verstößen gegen das europäische Wettbewerbsrecht für Schlagzeilen gesorgt, unter anderem mussten Intel und Microsoft schon hohe Beträge zahlen.