Intel „Cedarview“: Schnellere Grafik dank PowerVR-Chip?

Michael Günsch
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Seit einigen Jahren nutzt Intel die erworbenen Anteile und Lizenzen von Imagination Technologies um integrierte Grafiklösungen auf Basis der PowerVR-Grafikchips des Unternehmens zu fertigen. Bei den neuen Atom-Prozessoren „Cedarview“ soll nun ein PowerVR SGX545 eingesetzt werden, statt den bisherigen Lösungen GMA 500/600.

Dies offenbart eine publizierte Grafik zum Aufbau der „Cedarview“-Prozessoren für Note- bzw. Netbooks. Die integrierte Grafik besteht demzufolge aus dem PowerVR-Modell SGX545 und taktet mit 400 (Mobile) oder 640 MHz (Desktop). Während die Taktraten bereits vorher bekannt waren, sind die Informationen zum Grafikchip völlig neu. Bei anderen Atom-CPUs setzt Intel hingegen unter anderem auf die hauseigenen Lösungen GMA 500 bzw. GMA 600, deren Technik wiederum auf dem Grafikkern PowerVR SGX535 basiert. Mit dem Nachfolger SGX545 soll „Cedarview“ laut Abbildung eine doppelt so hohe Grafikleistung bieten als der Vorgänger „Pineview“ mit GMA 3150 (DirectX 9). Zudem unterstützt der Grafikchip die Programmierschnittstellen DirectX 10.1 und OpenGL 3.0, unterscheidet sich demnach aber von der dedizierten Version des PowerVR SGX545, die OpenGL 3.2 sowie OpenCL 1.0 (GPU Computing) unterstützt.

Intel Cedarview Schema
Intel Cedarview Schema

Die Leistung der PowerVR-Lösung bei „Cedarview“ lässt sich jedoch nur schwer einschätzen, sofern diese Angaben überhaupt stimmen. Gegenüber vorherigen Intel-Lösungen mit GMA 3150 dürfte der Vorsprung aber immens ausfallen, wenngleich man damit lange nicht die Grafikleistung von AMDs „Fusion“-Prozessoren erreichen wird. Zu den weiteren Features gehören Hardwarebeschleunigung für die Videodekodierung von Formaten wie MPEG-2, MPEG-4, VC1, WMV9 und H.264. Der Display-Controller soll zudem interne Displays (Notebook/Netbook) über LVDS (single channel, 24 Bit) mit einer Auflösung von bis zu 1.440 × 900 Pixeln unterstützen. Externe Bildschirme können laut den Informationen über D-Sub, DisplayPort 1.1 und HDMI 1.3a genutzt werden.

Nach bisherigem Kenntnisstand werden die ersten „Cedarview“-Prozessoren als Teil der „Cedar Trail“-Plattform voraussichtlich im vierten Quartal dieses Jahres erscheinen. Spätestens dann wird sich zeigen, ob tatsächlich ein solcher PowerVR-Chip verbaut wurde und wie sich dies auf die Grafikleistung der für den Netbookmarkt bestimmten Atom-CPUs auswirkt.

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