10-Core-SoC: MediaTek Helio X20 kommt mit High-End-GPU von ARM

Nicolas La Rocco
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10-Core-SoC: MediaTek Helio X20 kommt mit High-End-GPU von ARM
Bild: MediaTek

MediaTek hat weitere Details zu seinem für Ende des Jahres geplanten High-End-SoC Helio X20 bekannt gegeben, der intern die Modellnummer MT6797 trägt. Bisher war bekannt, dass sich der Bereich CPU aus einem neuartigen Tri-Cluster zusammensetzt, jetzt sind auch Details zu Grafik und Speicher des Chips veröffentlicht worden.

Das System-on-a-Chip nutzt ein Tri-Cluster aus insgesamt zehn CPU-Kernen. Für maximale Leistung steht ein Dual-Core-Verbund aus ARMs zweiter 64-Bit-Generation in Form des Cortex-A72 mit einem Maximaltakt von 2,5 GHz parat. Als optimale Symbiose zwischen Leistung und Verbrauch arbeitet darunter angesiedelt ein Quad-Core-Aufbau des Cortex-A53, der mit bis zu 2,0 GHz takten darf. Geht es darum Energie zu sparen, kommt am unteren Ende erneut ein Quad-Core-Gespann aus dem Cortex-A53 von ARM zum Einsatz, das hier aber nur maximal 1,4 GHz bietet.

Helio X20 MT6797 Exynos 7420 Snapdragon 810 Apple A8
Fertigung 20 nm HPM 14 nm FinFET 20 nm HPM 20 nm HKMG
CPU ARM Cortex-A72
2 Kerne
bis zu 2,5 GHz
+
ARM Cortex-A53
4 Kerne
bis zu 2,0 GHz
+
ARM Cortex-A53
4 Kerne
bis zu 1,4 GHz
ARM Cortex-A57
4 Kerne
bis zu 2,1 GHz
+
ARM Cortex-A53
4 Kerne
bis zu 1,5 GHz
ARM Cortex-A57
4 Kerne
bis zu 2,0 GHz
+
ARM Cortex-A53
4 Kerne
bis zu 1,6 GHz
Cyclone 2
2 Kerne
bis zu 1,4 GHz
Befehlssatz ARMv8-A 64-Bit
GPU Mali-T880 MP4
bis zu 700 MHz
Mali-T760 MP8
bis zu 772 MHz
Adreno 430
bis zu 600 MHz
PowerVR GX6450
bis zu 450 MHz
RAM LPDDR3
Dual Channel
933 MHz
14,9 GB/s
LPDDR4
Dual Channel
1.600 MHz
25,6 GB/s
LPDDR3
Single Channel
1.600 MHz
12,8 GB/s

Als Grafikeinheit vertraut MediaTek auf eine für das Unternehmen üblich ebenfalls von ARM stammende Lösung in Form einer Mali-GPU. Üblicherweise kommt in den System-on-a-Chips von MediaTek eine vergleichsweise schwache Lösung zum Einsatz, nicht so aber beim Helio X20: Mit der Mali T880 wird das aktuelle Flaggschiff von ARM verwendet. Zum Flaschenhals könnte sich allerdings die Anzahl der verbauten Shader-Cores entwickeln. MediaTek nutzt lediglich den Ausbau MP4, möglich sind bei der T880 aber bis zu 16 dieser Kerne. Die Grafikeinheit unterstützt als maximale Auflösung Displays mit 2.560 × 1.600 Bildpunkten. Bei der niedrigeren Full-HD-Auflösung können allerdings auch Panels mit bis zu 120 Hz angesteuert werden.

Das Tri-Cluster an CPU-Kernen verbindet MediaTek untereinander mit einem MediaTek Coherence System getauften Interconnect, der wiederum über einen 128 Bit breiten Speicherbus kommuniziert. Somit kommt nicht der von ARM ebenfalls im Februar vorgestellte CoreLink CCI-500 Interconnect zum Einsatz, der bis zu vier Speicherkanäle für die Anbindung an LPDDR3- und LPDDR4-Speicher bietet.

Im Gegensatz zu Samsung beim Exynos 7420 oder Qualcomm beim Snapdragon 810 setzt MediaTek noch nicht auf den moderneren LPDDR4-Speicher. Stattdessen kommt wie derzeit noch bei Apple und dem A8 sowie dem für das iPad Air 2 konzipierten A8X LPDDR3-Speicher zum Einsatz der im Dual-Channel-Verbund bei 933 MHz einen theoretischen Speicherdurchsatz von 14,9 GB/s ermöglicht.

Im Bereich LTE bietet MediaTek maximal die Unterstützung von LTE Cat. 6 mit bis zu 300 Mbit/s im Downstream. Hier ist Qualcomm nach wie vor Vorreiter und erlaubt über seine integrierten Modems derzeit maximal 450/50 Mbit/s mit LTE Cat. 9. Zur weiteren Konnektivität des Helio X20 zählen WLAN-ac, Bluetooth, FM-Radio, GPS, GLONASS, Beidou und ANT+.

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