Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

Die genaue Ursache für die Stromausfälle ist laut Befragung meist ungeklärt. So erfahren zwei Drittel der Unternehmen den Grund für die Schwierigkeiten des eigenen Betriebs nicht.

Es ist schon eigenartig, dass so viele Unternehmen angeblich von Stromausfällen betroffen sind, aber dann die umliegende Nachbarschafft und der Rest der Bevölkerung davon nichts mitbekommt. Fast so als würde im Unternehmen die NSHV die Grätsche machen und nicht die Stromversorgung als Solches zusammenbrechen.

Man könnte meinen das Problem liegt in versäumten Investitionen in die Unternehmens interne Infrastruktur.
 
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Erkekjetter schrieb:
Hat dann 100% nicht mit EE oder Redispatch zu tun. ABer egal, wie Bohnenhans einfach mal Annahmen als Fakten verkaufen...
solch eine Unterstellung deinerseits ist aber nicht besonders toll...

Was das Problem war, weiß ich noch nicht. Redispatch war es sicherlich nicht und habe ich auch nicht behauptet ;)
Es war nicht in Pößneck

Hier aber ein interessanter Fakt
Redispatch Kosten Deutschland
2011 - 41,6 Mio €
2022 - 2690 Mio €

Die Energiewende fällt uns noch ganz böse auf die Füße
 
testwurst200 schrieb:
Die Energiewende fällt uns noch ganz böse auf die Füße
Nein, nicht die Wende, nur der verschleppte Netzausbau. Wenn die Leistung im Norden auch nach Süden geleitet werden könnte, würden wir etliche Milliarden im Jahr sparen können.
Studien sind sich da übrigens einig, ohne Energiewende und massiven Zubau von EE wäre der Strompreis in Deutschland noch einiges höher wie aktuell.
 
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Richtig, der verschleppte Netzausbau ist hier der Kostentreiber. Den hat zuletzt Herr Altmeier nicht vorran treiben können. Im goldenen Stromzeitalter wären wir heute wenn wir mal zehn Jahre früher angefangen hätten.
Ich finde die Idee sehr attraktiv den Strommarkt in verschiedene Preisregionen aufzuteilen und den Strom dort billig zu machen wo er im Überfluß vorhanden ist. Dann würde die süddeutsche Industrie schon dafür sorgen das Söder seine Blockadehaltung aufgibt oder die Industrien siedeln sich halt im Norden an.
 
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testwurst200 schrieb:
Die Energiewende fällt uns noch ganz böse auf die Füße
Uns fällt vor allem auf die Füsse an veralteten Technologien wie eben fossilen Brennstoffen noch länger festzuhalten. Erneuerbare lösen Abhängigkeiten und sind auch noch profitabler auf unterschiedlichen Ebenen.
 
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Naja, wenn die Netze stehen und halten, dann vielleicht. Aber Stand jetzt ist nicht Alles rosig und wirtschaftlich profitabler.
Ohne Nahtlosen Übergang von Kosten/Nutzen wirds uns auf die Füße fallen.
Nur die Kosten dafür will keiner Tragen, weder die privaten, noch die Wirtschaft.
Die Politik machts nicht, weil Wahlen, die privaten und Unternehmen nicht weil kein Geld/Inflation etc. vorhanden ist.
Zwingt die Politik zu jetzigen Konditionen, dann gibts die Quittung beim Kreuzchen oder bei Auswanderung.
Für Subventionen ist aber auch kein Geld da.
Mann hat es ja die letzten Jahre gesehen, kaum ist Energie teuer as fak, wird privat investiert, aber eben aus finanziellen (um die steigenden Preis in Zukunft abzufedern) und nicht idealistischen Gründen.

Bewegen kannst du entweder mit Zwang oder Anreiz.
 
usmave schrieb:
Naja, wenn die Netze stehen und halten, dann vielleicht. Aber Stand jetzt ist nicht Alles rosig und wirtschaftlich profitabler.
Ja, deshalb müssen Unternehmen und Bürger bei politisch Verantwortlichen Druck machen. Gerade im Vorfeld zu Wahlen ist ein wirklich sehr guter Zeitpunkt.

Oder alternativ, einfach mal diejenigen wählen die sich für einen zeitnahen schnellen Netzausbau einsetzen. Ganz pragmatisch. Ja, Kröten müssen bei jeder Wahlentscheidung geschluckt werden, weiß ich.
 
Die letzten Tage war in Schleswig-Holstein eine Konferenz der Energieminister der Bundesländer. Diese schätzen die Kosten der Energiewende bis 2030 auf weitere 600 Mrd. Euro.
Den Großteil sollen die privaten Verbraucher schultern. :(

Wer kann, sollte sich also mit preisgünstiger Eigenversorgung, z. Bsp. auch mittels Energiegemeinschaften, versorgen. Die Netzumlagekosten werden imho noch massiv steigern und diese werden ja bis auf weiteres nach bezogenen kWh umgelegt. Je weniger Bezug, umso weniger Umlagekosten.

Stand EEG-Umlagekonto: link1
Praktisch sind in 2023 rd. 14 Mrd. Minus gemacht worden und der aktuelle Stand ist um die Null Euro (Guthaben aufgebraucht).
Es wird spannend, wie der voraussichtliche Verlust in 2024 umgelegt werden wird!
 
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ThomasK_7 schrieb:
Den Großteil sollen die privaten Verbraucher schultern.
Kannst du das spezifizieren? Was heißt Großteil konkret und wer sind private Verbraucher hier konkret, zählt die Privatwirtschaft mit dazu?

600 Mrd Euro muss man irgendwie ins Verhältnis setzen können, hast du da etwas passendes parat? Wie viel hat unser Netz bis heute so gekostet? Wer hat die Kosten dafür übernommen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Kosten der Stromversorgung zahlen, bis auf wenige Ausnahmen wie Teile von Kernkraftwerken und aktuell teilweise die EEG, immer die Verbraucher.

Die Kosten bis 2030 werden sich also auf rund 600mrd belaufen, angenommen davon trägt der Bund für verschiedene Projekte, wie Gaskraftwerke etc., 100mrd, dann bleiben entsprechend noch 500mrd.

Diese Summe wird selbstverständlich als Kredit aufgenommen also wird in diesen 6 Jahren lediglich die Tilgung + Zinsen davon fällig.

Aber angenommen diese 600mrd müssten in 6 Jahren finanziert werden:
Aktueller Strombedarf 2023 517TWh, da der Bedarf ansteigen wird rechnen wir mal im Mittel mit 600TWh bis 2030.

600.000.000.000 kWh pro Jahr bzw. x 6 Jahre sind 3.600.000.000.000 kWh
500.000.000.000 / 3.600.000.000.000 = 13,888c/kWh

Also das wäre im worst case zu erwarten! Solche Infrastrukturprojekte werden aber, je nach Maßnahme, zu 10-40 Jahren finanziert und nicht Bar beglichen.

Ja das ist viel Geld, aber in Anbetracht Lebenszeit der Infrastruktur und der meisten Erzeugungsanlagen jedoch vollkommen witzlos. Rechnet man übrigens mal mit einer Ratenzahlung auf 30 Jahre wären das lediglich 27,5mrd/ Jahr bei einer 3,5% finanzierung...
Rechnet man das jetzt auf die 600TWh (Jajaja ich weiß der Strombedarf wird innerhalb der Zeitspanne bei 1.000TWh liegen, aber nur um es mal zu veranschaulichen), dann sind das 4,5c/kWh.
Da wir aber nicht wissen was alles in dieser Kostenschätzung enthalten ist, sind das wie so oft alles nur Vermutungen. Aber einfach mal um aufzuzeigen um welche Beträge es hier am Ende eig. "nur" geht...
 
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Damien White schrieb:
Es ist schon eigenartig, dass so viele Unternehmen angeblich von Stromausfällen betroffen sind, aber dann die umliegende Nachbarschafft und der Rest der Bevölkerung davon nichts mitbekommt.
Nö- garnicht eigenartig. Mini Stromausfälle bzw. Schwankungen, die im Haushalt oft im Bereich der Pufferkondensatoren in den Geräten abgefangen werden kann, können in einem Unternehmen, welches höhere Lasten zieht und an empfindlichen Geräten durchaus schon zu einer Abschaltung der nicht USV gesicherten Einheiten führen.

Zweitens- Ich rate mal denjenigen, die hier die Administration mehrerer in deutschland verteilter Firmen innehaben, die Spannungsverläufe der USVs innerhalb der letzten Jahre zu vergleichen. Dies Stromstabilität hat enorm gelitten...
Wenige Male hatten wir einfach nur Glück, dass es nicht großflächig zu Ärger gekommen ist.

Aus der Praxis hier lokal in der IT Firma (USV Serverschränke). Zwischen 2000 und 2015 waren 4 Stromausfälle größer 15 Minuten zu verzeichnen. Seit 2-3 Jahren haben wir diese Anzahl jeweils innerhalb eines Jahres.

Somit- Nur weil man sich derzeit (auch mit Glück) durchlavieren kann (unter Anderem mit extrem milden Wintern, schwache Nachfrage nach E-Autos), heisst das noch lange nicht, dass derzeit alles Tutti ist.
Man näht schon vergeleichsweise auf Kante, auch wenn meines Erachtens von einigen bezüglich der Energiesicherheit zu viel Ängstlichkeit an den Tag gelegt wird.
 
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