PRAM: Samsungs 30-mal schnellerer Speicher

Frank Hüber
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Samsung gab bekannt, den ersten Prototypen eines „Phase-change Random Access Memory“ (PRAM) fertiggestellt zu haben, welcher innerhalb von zehn Jahren den bisher bekannten NOR-Flash ersetzen soll. Das Unternehmen präsentierte nun den ersten Prototypen dieses neuen Speichers mit einer Speicherkapazität von 512 MBit.

PRAM, welches laut Samsung besser skalieren soll als andere Speicherarchitekturen, an denen derzeit geforscht wird, soll dabei in der Lage sein, die Vorteile von RAM und nicht-flüchtigem Flash-Speicher zu kombinieren, woraus ein besonders schneller Speicher resultieren soll, der die gespeicherten Daten auch ohne Stromzufuhr nicht verliert. Samsung betitelt PRAM deshalb selbstbewusst auch schlicht als „perfect RAM“. Im Gegensatz zu anderem Flash-Speicher soll sich PRAM durch seine enorme Geschwindigkeit auszeichnen, welche dadurch möglich wird, dass PRAM bereits gespeicherte Daten vor einem Überschreiben nicht erst löschen muss. Effektiv ergibt dies eine rund 30-mal schnellere Datenübertragung als herkömmlicher Flash-Speicher. Zudem gibt Samsung an, dass PRAM eine circa zehnmal längere Lebensdauer als normaler Flash-Speicher besitzen soll.

PRAM-Prototyp von Samsung
PRAM-Prototyp von Samsung

Die Verfügbarkeit von PRAM gibt Samsung für das Jahr 2008 an. NOR-Flash möchte Samsung dann durch die Vorzüge von PRAM langsam vom Markt verdrängen. Samsung gibt an, dass die Speicherzellen von PRAM gerade einmal halb so groß sind wie bei NOR-Flash. Des Weiteren soll sich PRAM durch eine leichtere Herstellung auszeichnen, da die Anzahl der Prozessschritte im Vergleich zu NOR-Flash um 20 Prozent reduziert werden konnte. Bei der Entwicklung von PRAM griff Samsung nach eigenen Angaben auf die Nutzung vertikaler Dioden in einer dreidimensionalen Transistor-Struktur zurück, welche derzeit für die Produktion von DRAM benutzt wird. Da die Zellen frei von gegenseitigen Störungen arbeiten sollen, ist eine hohe Skalierbarkeit gewährleistet, so Samsung.

Samsung selbst sieht die Zukunft von PRAM vor allem im mobilen Bereich, in dem die Geräte von der schnelleren Leistung deutlich profitieren könnten. Wann die neue Technik schlussendlich auch in MP3- und Videoplayer oder sogar Flashspeicher-basierte Festplatten Einzug hält, darf gespannt abgewartet werden.