Spot-Preis steigt: Arbeitsspeicher wird weiterhin günstiger

Volker Rißka
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Spot-Preis steigt: Arbeitsspeicher wird weiterhin günstiger
Bild: Patriot

Seit Monaten wird auf den Anstieg der Preise gewartet und von Speicherherstellern gehofft, doch stattdessen geht es weiter abwärts. 16 GByte DDR4-SDRAM gibt es mittlerweile für unter 44 Euro, selbst namhafter schneller Speicher ist unter 50 Euro zugegen. An der Speicherbörse stieg der Spot-Preis zuletzt aber bis zu 15 Prozent.

Doch der Spot-Preis, wie er von der Speicherbörse DRAMeXchange ausgegeben wird, sagt am Ende nicht viel über den durchschnittlichen Verkaufspreis binnen eines Monats oder gar Quartals aus. Kurzfristige Spitzen, wie sie aktuell von Einkäufen durch Huawei hervorgerufen werden sollen, sind nur ein Bruchteil des Gesamtbilds. Und dort sprechen die Marktforscher der eigenen TrendForce, dem Mutterkonzern von DRAMeXchange, eine andere Sprache: Es geht weiter bergab.

Vor allem gibt TrendForce diese Prognose nicht nur für Consumer-Speicherprodukte aus, die nur rund acht Prozent des Gesamtmarktes ausmachen, sondern alle Bereiche, allen voran Server-RAM. Die Module mit hoher Kapazität sind durch neue Fertigungsverfahren in der DRAM-Produktion günstiger geworden, die drei großen DRAM-Hersteller schwenken nach und nach von der Stufe 1x auf 1y und nun 1z um. Jede verspricht Optimierungen und eine am Ende größere Ausbeute an Chips pro Wafer, was wiederum die Kosten drücken kann. Mit jeweils bis zu 15 Prozent Preisnachlass im dritten und vierten Quartal wird hier gerechnet, in anderen Bereichen sind es eher fünf Prozent im Mittel.

Huaweis Großeinkauf soll den Preisverfall nicht stoppen, nur ein wenig abflachen, heißt es dazu aus Asien. Statt also bisher prognostiziert um bis zu weitere 15 Prozent nachzugeben, könnte es im Consumer-Umfeld nun „nur“ noch zehn respektive fünf Prozent nach unten gehen.

Prognosen zur Preisentwicklung bei DRAM
Prognosen zur Preisentwicklung bei DRAM (Bild: TrendForce)

Nach einem Zwischenhoch im Frühjahr gehen die Preise zuletzt doch wieder stetig und auch deutlich bergab. Vor allem schnellere Module mit höherer Kapazität sind nun davon betroffen, wie der Blick in den Preisvergleich zeigt. So war das bei ComputerBase stets angeführte DDR4-3000-Kit mit CL16 von G.Skill im vergangenen November bereits einmal bei knapp über der 50-Euro-Marke, um im Frühjahr wieder auf fast 70 Euro zu klettern. Jetzt kostet es 45 Euro. Bei DDR4-3200 CL16 vom gleichen Hersteller geht die Kurve den Verlauf 57 Euro im November 2019, 78 Euro im Frühjahr 2020 und jetzt noch 47 Euro.

Unterm Strich ist der etwas schnellere Speicher günstiger geworden. Auch eine Stufe darüber geht es weiter bergab, DDR4-3600 gibt es bereits für unter 55 Euro pro 16 GByte. Erst darüber gibt es den größeren Preissprung, 4000er DDR4-RAM gibt es ab 95 Euro pro 16 GByte, hier waren zum Jahresende 2019 ganz ähnliche Preise zu zahlen.

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