Glasfaser FTTB im Mehrfamilienhaus - Welche Komponenten?

Darklanmaster

Lt. Junior Grade
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262
Hallo,
bei uns wird gerade Glasfaser ausgebaut. Der Anbieter legt nur einen Anschlusskasten in den Keller (FTTB). Für die Inhouse Verkabelung ist der Vermieter bzw Eigentümer verantwortlich. In meinem Fall, darf ich mich drum kümmern. Fachbetriebe im Umkreis haben leider frühstens in Monaten Zeit (Wird eben überall ausgebaut).

Hab Ihr Tipps, was man am besten/einfachsten für die inhouse Verkabelung nimmt (Hersteller o.ä)? Wenn möglich will ich das selbst machen. Leerrohre sind weitestgehend vorhanden. Da ich nicht selbst spleißen kann, wäre ich an Komponenten interessiert die entweder Werkzeuglos (oder nahezu) oder vor konfektioniert bzw feldkonfektionierbar sind.

Konkret wird gebraucht (meiner Meinung nach):
-Wohnungsanschlussdose AP (Simplex LC-APC Buchse)
-Glasfaser (in verschieden Längen)
-Simplex LC-APC Stecker (für den Anschluss im Provider Anschlusskasten)

Macht es eigentlich gleich Sinn einen Doppelfaser pro Wohnung zu verlegen?

Dankeschön :)
 
Die Wohnungsanschlussdose sollte doch normalerweise vom Anbieter kommen? Wenn das nicht der Fall ist: Um welche Firma handelt es sich?

In Leerrohre kann man fertige Patchkabel verlegen sofern der Durchmesser des Leerrohres groß genug für den Stecker ist. Ist der Durchmesser zu klein, dann bleibt nur Spleißen.
Feldkonfektionierbar existiert bei Glasfaser nicht. Entweder Spleißen oder fertige Patchkabel verwenden.

Mehrere Fasern pro Wohnung verbessern Redundanz: Wenn eine Faser defekt wird, dann wechselt man auf die andere statt mit Arbeitsaufwand eine neue zu verlegen. Alternativ gestatten mehrere Fasern eine Direktverbindung zwischen Wohnungen, unabhängig vom Internetzugang. Das ist selten erwünscht.

Nebenbei:
Patchkabel gibt es nur in "zu lang" und "zu kurz". Folglich kauft man "zu lang" und muss an einem Ende die überflüssige Länge unterbringen.
 
Die Firma heißt Lünecom
https://luenecom.de/dokumente/Schnittstellenbeschreibung.pdf
https://luenecom.de/dokumente/Beschreibung-Anschluss-APL-Router.pdf

Soweit ich das bei einem Info-Event verstanden habe, ist es wirklich so das sie nur die Sammelanschluss im Keller setzen. Danach muss sich der Eigentümer um die inhouse Verkabelung kümmern.

Edit:
Feldkonfektionierbar habe ich schon was gefunden, aber nicht LC-APC
z.b. https://www.lwl-shop24.de/glasfaser...erbarer-lwl-stecker-lc-simplex-lwlshop-4.html
 
Darklanmaster schrieb:
Für die Inhouse Verkabelung ist der Vermieter bzw Eigentümer verantwortlich. In meinem Fall, darf ich mich drum kümmern.
Ist das dein EFH oder bist du für das MFH zuständig?

Wenn EFH:
Glasfasermodem/Medienkonverter/ONT in den Keller neben die Glasfaserbox vom Anbieter, dann mit Cat7 Netzwerkkabel zum Router im Wohnraum.
 
Ich bin für das MFH zuständig (Eigentümer ist in der Verwandtschaft) und ich selbst wohne auch dort.
"Du wolltest Glasfaser haben, dann kümmer dich auch drum" - So in etwa ist das gelaufen 😅
 
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Gibts zu den feldkonfektionierbaren Steckern irgendwo Anleitungen/Videos wie die funktionieren sollen?
Habe da auf die Schnelle nichts gefunden.
 
Bei der TCOM z.B. gibt's aufrollbare Glasfaserleitungen. Da kannste dir aussuchen ob du 0,5 oder 20m abrollst und der Rest bleibt in ner kleinen Box 8x8cm oder sowas.
Finde ich als flexible Lösung jetzt nicht verkehrt.
 
masterjost schrieb:
Bei der TCOM z.B. gibt's aufrollbare Glasfaserleitungen. Da kannste dir aussuchen ob du 0,5 oder 20m abrollst und der Rest bleibt in ner kleinen Box 8x8cm oder sowas.
Finde ich als flexible Lösung jetzt nicht verkehrt.
Leider ist das Kabel bei diesen Lösungen sehr dünn, d.h. man muss schon extrem aufpassen bei der Verlegung. Durchs Leerrohr durchziehen mit Stecker dran kannste da voll vergessen.
Einmal den Kabelkanaldeckel zugeklipst mit Kabel eingeklemmt und die Faser ist durch.
Bei nem normalen Glasfaserverlegekabel kannst du gefühlt mitm Hammer drauf rum kloppen und da passiert nix.

Davon mal abgesehen braucht man diese Flexibilität auch nicht wirklich, wenn die Dose sowieso dauerhaft an der gleichen Stelle in der Wohnung installiert ist.
 
Bitte, gern geschehen. Über eine Rückmeldung, welches Produkt es geworden ist und wie die Montage lief freuen wir uns hier übrigens auch 😉

Das Problem werden ja in Zukunft auch andere haben.
 
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Fiber schrieb:
Das Kabel von Kaiser wirkt sehr empfindlich, da kein Schutzschlauch über den Fasern/Pigtails ist.
Der "Schutzschlauch" wäre quasi die 900µm-Ummantelung, die man bei der erwähnten Telekom-Verlängerungsbox hat, und die trotzdem anfällig ist. Als Schutz fürs Kabelverlegen würde ich da nicht viel drauf geben.

Das erwähnte Kaiser-Kabel hab ich schonmal verarbeitet/gespleißt (hat allerdings jemand anderes verlegt) und war auch vom Fehlen der 900µm-Ummantelung überrascht, aber das Kaiser-Kabel hat genug Aramaid-Garn als Zugentlastung enthalten.
Fiber schrieb:
Beim einziehen durch Leerrohre, Durchbrüche und Kabelkanäle würde ich eine Beschädigung nicht ausschließen.
Nicht mehr als bei einem Telekom-FTTH-Inhousekabel, die aber auch ziemlich robust sein sollen. Nur ziehen über scharfe Kanten mögen Gf-Kabel allgemein nicht.
Fiber schrieb:
Vielleicht wäre das hier noch eine Alternative
Wäre auch eine Variante, die AP-Variante scheint aber, vom Bild her, etwas tiefer zu sein als die Kaiser-Dose.
 
Darklanmaster schrieb:
Ich bin für das MFH zuständig (Eigentümer ist in der Verwandtschaft) und ich selbst wohne auch dort.
Haben die anderen Parteien auch Glasfaser bestellt oder betrifft das nur dich?
Der Glasfaseranschluss sollte eigentlich immer in die Wohneinheit.
In Ausnahmefällen und wenn man sich gegenseitig ausreichend vertraut, kann man die Zugangstechnik auch im Keller verbauen und dann mit Kupferkabel in die Wohneinheit verbinden.

Im Prinzip hast du 2 Möglichkeiten:
Nur Glasfaser ziehen und hoffen dass der Techniker dir das in allen Wohneinheiten spleißt (evtl. gegen etwas Handgeld) oder die Leerrohrlängen abmessen und fertig konfektionierte Kabel in passender Länge bestellen.

Je nach Modem/ONT-Anschlussbuchse müsste das der richtige Kabeltyp sein:
https://www.glasfaserkabel.de/LWL-P...hkabel-LC-APC-LC-APC-Singlemode-OS2::641.html
Alternativ mit Einziehhilfe konfigurieren: https://www.glasfaserkabel.de/LWL-Konfigurator:_:20.html
 
Ist schon ein bisschen her, aber ich wollte nochmal Feedback zum Kaiser "Teilnehmeranschluss (Gf-TA) E3S Connect" geben.
Vorweg, einen Funktionstest konnte ich noch nicht machen, da der Glasfaseranbieter zwar inzwischen die Glasfaser in Haus eingeblasen hat, als auch den Hausanschlusskasten gesetzt hat, aber wohl mit dem zentralen Ausbau noch nicht soweit ist.
Ich habe die längste 30m Variante für stolze 140€ bestellt. Leitungsweg waren ausgemessen vom Keller bis in den 2. Stock knapp 27 Meter. Zum Glück konnte ich einen Schacht ein Wellleerrohr einziehen.
Das einziehen der Glasfaser in das Leerrohr war kein Problem. Am Ende ist eine Zugschlaufe angebracht, mit der man einfach mit einem Zugdraht die Glasfaser einziehen konnte. Das ganze Ende ist dann zum einziehen mit einem Geflecht ummantelt.
Das Glasfaserende muss dann nur in der Beigelegten Aufputzdose aufgewickelt werden und in die vorgesehene Verbindung gesteckt werden. Alles in allem sehr einfach und für jeden zu machen.


PXL_20240409_174946350.jpg

Wenn ich mir das Foto so ansehe, hätte man das Ende der Ummantelung wohl unten an der Dose fixieren sollen, aber dich denke das geht auch so. Sonst hätte ich das überschüssige GF-Kabel wohl im Kabelkanal aufwickeln müssen. Die Rote Faser ist übrigens leicht länger, da sie die Enden beim Einziehen so nicht berühren (darum die kleine Schlaufe)
 
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