News HP zahlt(e) Intel 690 Mio. für Itanium-Support bis 2017

Volker

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Und wie nicht anders zu erwarten nahm Intel die Zahlungen dankend an (Obwohl sie das eigentlich nicht bräuchten :D )
 
Das hat Intel mal wieder super gemacht... schön verhandelt!
 
Naja, es ist schon klar dass HP daran festhält und stark mit Intel kooperiert, immerhin stammt die Architektur ja eigentlich von ihnen und wurde dann zu einer Koproduktion.

Der Itanium war aber schon immer relativ deplatziert. 2001 mit 64bit seiner Zeit voraus aber eine richtig erbärmliche 32bit Emulation... dann auch noch von POWER und SPARC überholt worden.
 
Also HP zahlt für etwas, bis 2017, was eigentlich garnichtmehr weiterentwickelt wird?

Hat sich HP da über den Tisch ziehen lassen? Mir ist ehrlich gesagt nicht klar, wie so ein Vertrag zustande kommen kann, ohne das Intel nicht auch die Verpflichtung hat bis 2017 mit vollem Einsatz daran zu arbeiten..
 
News schrieb:
HP ist damit der einzig verbliebene Großkunde des Itanium-Programms, das hinter vorgehaltener Hand bereits als abgeschrieben gilt.

Ich frag mich bei HP jedes Mal, wie blöd die eigentlich sind. Egal was die in den letzten Jahren machen - es kommt nichts vernünftiges raus bzw, die setzen auf Totgeburten.
 
timo82 schrieb:
Ich frag mich bei HP jedes Mal, wie blöd die eigentlich sind. Egal was die in den letzten Jahren machen - es kommt nichts vernünftiges raus bzw, die setzen auf Totgeburten.

In dem Fall ist es aber quasi ihre eigene Totgeburt und sie wollen noch das maximum rausholen.
 
Ein Ziel haben Intel & HP mit der mit diesem Projekt verbunden FUD-Strategie trotz allem erreicht oder zumindest befoedert: die Zahl Marktkonkurrenten ist deutlich geschrumpft. Am laengsten hat sich Sun dort gehalten, die auch als einzige damals noch die Kurve weg von Itanium bekommen haben. Aber diese Firma war als die einzig verbliebene der kleineren Mitbewerber auf dem ehemals eigentlich recht bunten Markt fuer unixoide Server- und Workstations nicht mehr zu halten.
 
Schön verhandelt Intel, obwohl Ihr das wirklich nicht nötig habt :)
 
Kann mir hier jemand erklären wofür HP diese ominösen Itanium-Prozessoren braucht? Werden die in irgendwelchen Produkten verbaut?
 
Wo liegt das Problem?
Kunde tritt an den Anbieter, zahlt für eine Leistung und erhält diese.

Im normalen Geschäft auch nicht anders. Wenn ihr das Geld habt, könnt ihr euch auch einen Trabant bauen, ws nicht billig sein wird. Ihr könntet auch an Mars inc. treten und euch Raider produzieren lassen, weil euch TWIX in der Verpackung augenscheinlich anders schmeckt und keine Vergangenheitsgefühle weckt.
 
Der Nachbar schrieb:
Wo liegt das Problem?
Kunde tritt an den Anbieter, zahlt für eine Leistung und erhält diese.

Es geht auch eher um die eigentlichen Gründe warum HP gegen Oracle vorgeht.
HP kann einige hundert Millionen abschreiben, da der Bereich von allen verlassen wurde. Haben wohl einen dummen Vertrag ausgehandelt.

Intel macht alles richtig und hält sich an die Verträge mit HP. Wenn HP will, dann liefert intel bis 2017 Itanium, nur wird die keiner mehr kaufen ;)
 
Deus901 schrieb:
Werden die in irgendwelchen Produkten verbaut?
Schon...


Ich vermute, dass HP seinerseits Verträge mit Kunden abgeschlossen hat, die gewisse Liefer- und Weiterentwicklungsgarantien enthalten. Zusätzlich zur (wohl) verfehlten Produktstrategie die an Itanium fest hält, muss HP dann eben diese Verpflichtungen eingehen.
 
In den meisten Firmen arbeiten nur noch Manager, die Entscheidungen anhand von (Powerpoint)Charts und Aktienkursen abhängig machen. Vielleicht hat Intel ja auch den ein oder anderen HP Manager geschmiert ;)

Merryl Lynch bewertet ja auch Goldman Sachs Fonds als High Performer, auch wenn es faule Kredite sind, die gehandelt werden. Sowas macht man nicht zum vergnügen :)

Andererseits hat sich HP so recht lange als Vorreiter und Hauptunterstützer der Reihe hervorgetan. Irgendwie auch eine Art Markentingmaßnahme... (bei der man nicht genau weiss, ob sie nach hinten losging ^^)
 
Zu schade dass das nie für den Desktop kam, Itanium/IA64 ist klar die beste 64bit-Architektur, dagegen sieht x86-64/AMD64/EM64T kein Land :(.
 
Einen Markt für Itanium wird es immer geben. Egal wie gut ein x86-Prozessor jeweilige HPC-Anforderungen bedienen kann, ist es dennoch kein Vergleich zu einem Produkt, welches von Grund auf speziell für eine einzige Sache entwickelt worden ist (also eben HPC-Anwendungen unter den Stichworten mission critical, RAS usw.).

Schlechtes Beispiel: Ein Tänzer sagt auch nicht, dass er Boxer werden will, sobald er sich ein paar Muskeln antrainiert hat. (XD)
 
ja und nein mitlerweile kann der x86 aber mit den itanium 64 bit mithalten.

wen ma 32bit kommt verhaut er in dann sogar.

also wen jemand nicht exlussiv nur in dem bereich arbeite in dem der intanium vorne ist lohnt e sich noch so was zu kaufen.
 
@Ycon
Der Markt wird aber immer kleiner für den Itanium. Nehalem-EX und Westmere-EX haben mit den ganzen RAS-Features doch deutlich zum Itanium aufgeholt und sind klar für kritische Umgebungen ausgelegt. Diese CPUs machen doch deutlich, dass Itanium ausstirbt.

Deswegen ist das Beispiel Tänzer-Boxer in der Tat mehr als schlecht. Das würde vielleicht passen wenn man die normalen Sandybridge E mit dem Itanium vergleicht.
 
@Unu: Power und SPARC gibt es ja auch noch. Und da ist es mit der Überlegenheit nicht weit her. Und Intel wird noch lange nicht auf Desktop-x86 verzichten. Denn wenn das wegfällt, hätte man auch das Hauptargument gegen Power und SPARC weniger. Von daher waren/sind solche Überlegungen reine Phantasie.

Im Endeffekt hat Intel alles richtig gemacht. Mit Itanium hat man ein paar Hochleistungsarchitekturen rausgekickt. Die direkten Verluste aus der Architektur werden wahrscheinlich in Grenzen halten. Der ganz große Ehrgeiz dahinter war von Intel ja von Anfang an nicht zu spüren. Und den x86-Bereich dominiert man ja nach belieben.

Um im Boxer-Tänzervergleich zu bleiben: Um den Boxer wurde sich nicht weiter gekümmert und verwahrloste dadurch ein wenig. Gleichzeitig wurde der Tänzer zum leidlich passablen Boxer trainiert, sodass er den alten Boxer dann doch in die Tasche steckt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schade eigentlich... irgendwie.
So wie ich das verstanden habe, hat diese Architektur ja ein enormes Potential, wenn die Software dafür geschrieben ist. Aber es wird keine Software mehr geschrieben, weil Tukwilla einfach ewig auf sich warten ließ und dann noch in 65nm produziert wurde (=abartiger Stromverbrauch) Itanium war zu langsam und X86 "zu" schnell.

Dabei finde ich das Konzept dahinter so sympathisch. Hard Cut - alte Rattenschwänze abschneiden und in Hardware nur noch 64 Bit. Verspricht im Grunde eine sehr gute Leistung/W, da unnötiges wegfällt. Aber nach allem, was man hier so über Tukwilla (wirklich grauenvoller Name - erinnert mich so ein bisschen an "Tuntenstadt" irgendwie) gelesen hat, ist auch das ein aufgeblasenes Monster.
Außerdem wildern ja die diversen EX Architekturen ja jetzt in dem Bereich. Westmere EX mit 10 Kernen ist ja auch schon ein Monster. Weiß eigentlich jemand was zu Sandy/Ivy EX? Dazu hat man ja ewig nix gelesen. Ivy wird wohl mit 16 Kernen kommen schätze ich mal.

Also ich wäre ja im breiten Markt auch mal für einen Hard Cut. Jeder alte Mist erstmal raus. 8, 16, 32bit alles weg sämtliche alten Beschränkungen, die aus einer Zeit stammten, als die Maßeinheit "Gigabyte" so exotisch klang wie heute Exabyte. Wenn wir schon dabei sind auch gleich X86 weg. PCI und alles... einfach alles.
Dafür würde ich sogar sofort meine komplette Software wegschmeißen. (Und für die ganz harten Sachen reicht ja auch ein Emulator, der sehr sehr aufwändig mit X-fach geringerer Performance umrechnet :) ).
Aber das ist nur eine persönliche Wunschfantasie verbunden mit meinem Fortschrittsglauben - Geschäftskunden, Hersteller und 90% aller Menschen sind da wohl konträrer Meinung.
Aber ihr müsst schon zugeben: Dem Fortschritt wäre es dienlich!
 
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