News Software Mikropro Health: Massive Sicherheitsprobleme in Gesundheitsämtern aufgedeckt

Simonsworld schrieb:
Empfehlen kann ich auch den geplanten Bundeshaushalt für 2024. Hier sieht man eindrucksvoll, wie der Gesundheitsbereich zusammengestrichen wird.
Anhang anzeigen 1419238
Zur richtigen Einschätzung der Statistik muss erwähnt werden, dass dort noch die Corona Jahre drin sind. Also das rote mit der großen Zahl.

@topic ja Softwarefrickel ist in Deutschland etwas, wo man lieber nicht hinschaut.
Überall wo man hinsieht und hingeht gibt es halbgare und mit Brettern vernagelte Sonderlösungen, wo man mit einigen Tricks sich locker Rechte erschleichen kann. Aber anstatt so etwas zu melden und zu fixen bekommt der "Schuldige" Melder eine Abmahnung oder einen Rüffel.

Deutschland war früher für ihre Genauigkeit in der Produktion bekannt, das konnten man leider nicht auf breiter Flur ins digitale übertragen. Alle großen Firmen, die früher etwas produziert haben oder es noch tun, haben enorme Probleme mit der Software in ihren neuen Produkten.

Ich glaub es liegt noch nicht einmal beim Nachwuchs. Denn den gibt es und er ist auch nicht schlecht. MP3, KI alles Sachen, wo deutsche in letzter Zeit gut abschnitten.

Ich glaub eher es liegt an mangelnder Führung. Ämter zu digitalisieren erfordert EINE Software für alles mit einem klaren und funktionierenden Rechtesystem.

So etwas zu bauen erfordert klares und strukturiertes Vorgehen, ohne das 20 Leute mit reinplappern, das der Button lila sein soll.

Eine solche Software wäre auch ein absolutes Monster und musste auch dementsprechend organisiert werden und das kann kein kleines Softwarehaus. Man müsste also extra dafür etwas schaffen.

Genau diese Komplexität übersteigt die Kognition vieler. Daher wird es ein Luftschloss bleiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: MurphysLaw und Simonsworld
Himbeerdone schrieb:
Das ist halt generell auch ein Problem vom Föderalismus ...

Blutschlumpf schrieb:
Wen wundert es, wie soll eine normale Kommune auch nur ansatzweise die Manpower und Fachkompetenz aufbringen, die notwenig ist/wäre um Software für Hunderte Anwendungen zu hosten.
Selbst auf Landesebene dürfte das schon grenzwertig sein. ...

Draco Nobilis schrieb:
Ja der liebe Föderalismus.
Das wäre als wenn jedes Bundesland und Kommune seine eigene Halbleiterfertigung, Autofabrik, Stahlwerk, Chemische ...

Xiaolong schrieb:
.... Achja Wir sind ja in Deutschland, ich vergaß.... Föderalismus ist gut. Lachend in die Kreissäge

Snowi schrieb:
... Die einzige Chance das real besser zu machen, wäre eine Zentralisierung der gesamten Landes-IT aller Länder. Sämtliche IT geht an eine zentrale Behörde, die sich in DE um sämtliche IT aller anderen Behörden kümmert. Und das wird nie passieren, dank Föderalismus.

douggy schrieb:
...
Und weg von diesem Kommunendenken. Minimum Bundesland.

Krik schrieb:
...

Nur der Wille muss da sein. Wait...! 👀

Winder schrieb:
...
Lang lebe der Föderalismus.
Was ist denn so schwer daran den Föderalismus in Deutschland zu verstehen?
Er ist kein Problem, er ist die Lösung, weil er genau das ermöglicht was Snowi oder douggy vorschlagen.
Die Arbeit der Gesundsheitsämter findet nun mal auf der Kreisebene statt, weil sie inhaltlich genau dort hingehört. Der ganz kleine Teilaspekt der Digitalisierung kann dort nicht gelöst werden, also muss er weiter nach oben gegeben werden, finanziert durch eine Förderung.
 
chaopanda schrieb:
Das ist halt auch bullshit.

Viele Sachbearbeiter/innen warten teils händeringend auf gescheite Softwarelösungen, die eine Vernetzung mit anderen Behörden/Stellen ermöglichen, damit der Papierwahn endlich aufhört und man wichtigen Informationen nicht ständig hinterher laufen muss.
Solche Bestrebungen werden halt auch zu oft vom Thema Datenschutz torpediert oder zumindest erschwert.

So kann ein Jobcenter keine bereits vom Arbeitsamt erfassten Daten abrufen, selbst mit Zustimmung des Betroffenen nicht. Da darf man in den Formularen alles nochmals neu angeben.
Selbst innerhalb der Behörde geht das teils nicht, wenn sich bspw wegen Umzug die zuständige Zweigstelle ändert. Jeder erfasst die Daten wieder komplett neu - per Papierformular.

Da spielt sicherlich auch mit reine, dass jedes Jobcenter eigene Verfahren hat und ein Datenaustausch schon technisch schwer bis unmöglich ist, weil da eben Länder oder Kommunen die Träger sind und jeder sein Süppchen kocht. Aber das Thema Datenschutz hindert eben auch daran, dass man überhaupt eine Interoperabilität und damit einen digital einheitlichen Datenaustausch in Angriff nimmt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: chaopanda
Hovac schrieb:
Er ist kein Problem, er ist die Lösung
Theoretisch. So wie das aktuell aussieht und jeder "Provinzfürst" der Meinung ist alles anders zu machen, ist das genau der Grund für das Desaster/Problem.

Die Realität ist nunmal anders, da muss jemand "von außen" mal Struktur reinbringen, ansonsten ist das ein fail mit Ansage. Siehe Artikel.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tr0nism und Draco Nobilis
Nicht theoretisch. Jeder Provinzfürst hat das zu machen was in seinem Aufgabenbereich liegt, das ist das Subsidaritätsprinzip. Die Stellen darüber haben festzustellen, wo das temporär nicht funktioniert und diese Teile zu fördern.
Das Prinzip ist genau richtig in Deutschland und würde funktionieren, es tut es real nur nicht weil der Föderalismus zur reinen Machtausübung der Politik verkommen ist. Offen bei der EU zu sehen, welche Fördergelder von politischem Wohlverhalten der Gewählten gegenüber der EU Führung abhängig macht.
 
Hovac schrieb:
und würde funktionieren, es tut es real nur nicht weil der Föderalismus zur reinen Machtausübung der Politik verkommen ist
q.e.d.

Danke :)

Ich bleibe dabei:
Xiaolong schrieb:
da muss jemand "von außen" mal Struktur reinbringen
 
Zuletzt bearbeitet:
Das "von außen" ist doch gerade der Föderalismus.
Es ist einfach nur Politikversagen.
 
Hovac schrieb:
Was ist denn so schwer daran den Föderalismus in Deutschland zu verstehen?
[...]
Der ganz kleine Teilaspekt der Digitalisierung kann dort nicht gelöst werden, also muss er weiter nach oben gegeben werden, finanziert durch eine Förderung.
Gut, war schlecht formuliert: Nicht der Föderalismus an sich ist Schuld, sondern die Menschen, die durch ihn die Entscheidungsmacht haben, sich sämtlichen Änderungen zu widersetzen.
Versuch mal die ganzen zuständigen Politiker in den Kreisen, Kreisfreien Städten usw. von der Idee zu überzeugen. Daran sehe ich das Problem.
Also ja, der Föderalismus als solcher ist kein Problem - wenn die Menschen in der Politik das erkennen würden, und ein reales Interesse daran hätten, Dinge zu verbessern, dann würde das problemlos laufen. Leider reden wir von Menschen.

Erinnert mich an ein Gespräch auf der Arbeit letzte Woche. Bei uns fallen aktuell viele Aufgaben weg, wegen Umstrukturierung. Da hört man von den älteren Kollegen nie was zu, weniger Arbeit ist ja an sich gut. Dann haben wir dafür eine einfache Aufgabe dazu bekommen, und da kam direkt "Die Sch... können die selbst machen, sind wir deren ****** oder was?"
Ist halt typisch Mensch.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Coeckchen
Hovac schrieb:
Das "von außen" ist doch gerade der Föderalismus.
Es ist einfach nur Politikversagen.
Du sagst ja, dass es nicht funktioniert und liefert gleich die Begründung mit, deswegen ist es doch auch nicht abwegig das als den falschen Weg zu bezeichnen oder?

In der Theorie ist das alles schön und nett, aber wenn die Praxis nicht funktioniert, dann ist das schlichtweg der verkehrte Ansatz.

Man kann Probleme nicht mit dem selben Ansatz lösen, durch den sie entstanden sind....
 
Xiaolong schrieb:
Man kann Probleme nicht mit dem selben Ansatz lösen, durch den sie entstanden sind....
Ein zentralistischer autoritärer Ein-Parteien-Staat mag dieses Problem nicht haben, schafft aber dafür haufenweise andere Probleme. Ich sehe daher den Lösungsansatz nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: rosenholz
Snowi schrieb:
Gut, war schlecht formuliert: Nicht der Föderalismus an sich ist Schuld, sondern die Menschen, die durch ihn die Entscheidungsmacht haben, sich sämtlichen Änderungen zu widersetzen.
Versuch mal die ganzen zuständigen Politiker in den Kreisen, Kreisfreien Städten usw. von der Idee zu überzeugen. Daran sehe ich das Problem.
...
Wenn es der Fördergeber bezahlt machen die alle sofort mit, das Problem ist ja eher das sie es selbst zahlen sollen, dann kann man natürlich nicht überzeugen.
 
Hovac schrieb:
Die Arbeit der Gesundsheitsämter findet nun mal auf der Kreisebene statt, weil sie inhaltlich genau dort hingehört.

Ja klar.
Das heißt aber nicht, dass jeder Kreis seine eigene IT-Lösung oder -Umgebung haben muss.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Hovac und chaopanda
@Evil E-Lex: Der Lösungsansatz den ich hier sehen würde, wäre eine Art "Deutschland-IT", welche sich um die gesamten Prozesse im Staatsapparat kümmert. Also von Personalausweisbeantrung, über Bauanträge, bis hin zur Sterbeurkunde, 1 Standard für 1 Land. Das Ganze betreut von kompetenten Leuten, mit adäquater Bezahlung, also kein Ministerium. Hier fängt das nämlich an. Zur Verfügung gestellte Infrastruktur vom Bund, verwaltet und "abgearbeitet", also der operative Part, bei den Ländern. Immer unter der Prämisse, dass Kompetenz vorhanden ist, ansonsten geht das noch schneller den Bach runter.

Ähnlich wie es in Polen ist, da kann ich mittlerweile fast alles Online machen, außer heiraten und sich scheiden lassen im Endeffekt. Antworten von den Behörden gibt's über das Portal oder per Mail, meistens innerhalb von Stunden und nicht Wochen wie bei uns. Es gibts sogar Livechats in bestimmten Bereichen.... Wie die Antworten sind, steht auf einem anderen Blatt, i.d.R. kann ich aber so gut wie alle Angelegenheiten hier aus DE in PL ohne Probleme erledigen. Inkl. Notar (digitale Signatur), Gesellschaftsrecht (ich habe da eine GmbH drüben) und alle anderen Dinge...

Evil E-Lex schrieb:
schafft aber dafür haufenweise andere Probleme.
Generell oder speziell auf diesen Sachverhalt bezogen? Beim ersten, klar, gehe ich sofort mit, beim zweiten wäre das oder oben beschriebene Ansatz. Grundsätzlich ist der Föderalismus nichts schlechtes, sehe ich ähnlich, aber in der Form wie das heute aussieht, ist das mehr eine angezogene Handbremse als das Gaspedal. Eventuell lösen sich solche Probleme auch von alleine wenn das Personal dort irgendwannmal austauscht ist und die höhere Ebene einmal rafft, wie man sowas führt. Aktuell schiebt man Verantwortung nur von sich weg, nach dem Motto "it's not my job"...

Es ist zum Mäuse Melken, langsam aber sicher bin ich der Meinung, dass es mal einen "Great Reset" geben sollte. Alles auf 0, dann gehen alle einmal über los und ordnen das Regelwerk zeitgemäß, aber da fängt's doch auch wieder an "was ist zeitgemäß" :D
 
Simonsworld schrieb:
Auch wenn Kosteneinsparungen grundsätzlich etwas Sinnvolles sind, kann ich mir nicht vorstellen, dass bei einer Verdrittelung die Missstände in der Gesundheits-IT in Deutschland abgestellt werden können.
Da fehlen sicher ein paar Posten.
Die >100 Mrd um die Energiekrise für Industrie jedes einzelne Jahr weiter abzufedern beispielsweise.
Der Ukraine Verteidigungs-Posten fehlt auch, möglicherweise nächstes Jahr nochmal 8 Mrd für deren Verteidigung, da die USA ja kürzer treten wollen.
Tagesschau

###

Lösung ist "einfach", alle Bundesländer ziehen am selben Strang und entwickeln ein gemeinsames System für den jeweiligen Zweck und gleichen Prozesse aneinander an. Wir sind doch nicht im Feudalsystem bei den jeder Burgherr andere Amtsprozesse und Verwaltung sprechen sollte...

In Firmen gelten teilweise global für jede Site die selben Regeln und Prozesse.
Aber Deutschland führt jedes Bundesland wie ein eigenes Land.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tr0nism und Simonsworld
Passwörter im Klartext speichern.
Das sowas heutzutage noch vor kommt tztztz neuland
 
Zurück
Oben