Abschwung im PC-Bereich: Intel plant angeblich die Streichung tausender Stellen

Update Volker Rißka
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Abschwung im PC-Bereich: Intel plant angeblich die Streichung tausender Stellen
Bild: Intel

Nur über die Anpassungen von Ausgaben für Fabriken und Material geht es nicht, auch Arbeitsplätze sollen bei Intel abgebaut werden. Sollte der Medienbericht von Bloomberg bestätigt werden, wäre Intel der erste Hersteller, der zu dieser Maßnahme greift, um den Absatzproblemen im PC-Segment finanziell zu begegnen.

Bis zu 20 Prozent im Verkauf und Marketing

Wie OregonLive/The Oregonian als Lokalzeitung im Raum Portland, einem der größten Standorte von Intel, meldet, könnten bis zu 20 Prozent des Personals aus dem Bereich Verkauf und Marketing entlassen werden. Von den aktuell 114.000 Angestellten bei Intel ist rund ein Fünftel rund um Hillsboro angesiedelt, es ist der größte Arbeitgeber der Region, der aus der Staatskasse auch groß gefördert wird.

Überraschend würde diese Entscheidung aber nicht kommen, wenngleich es vor dem Quartalsbericht in der übernächsten Woche noch ruhig um Intel ist. Doch nach den ersten Anzeichen für die Abkühlung im PC-Markt hieß es bereits im Sommer, dass Intel einen Einstellungsstop für bestimmte Bereiche im Unternehmen verhängt hat. Eine solche Maßnahme ist der erste Schritt, bevor es zum Abbau von Stellen kommt. Wie sozialverträglich dies umgesetzt wird, ist aktuell offen. Die letzte große Entlassungswelle bei Intel gab es in den Jahren 2015 und 2016, damals wurden insgesamt fast 13.000 Stellen abgebaut, einige Verfahren von damals laufen noch bis heute. Denn seinerzeit wurden überaus viele ältere Mitarbeiter entlassen.

Ein Abbau von Arbeitsplätzen in der jetzigen Phase wäre zudem alles andere als gute Publicity für Intel. Nahezu jede Woche wirbt das Unternehmen mit dem umtriebigen CEO Pat Gelsinger für mehr Geld vom Staat, um so seine eigene Produktion ausbauen zu können – als wichtigster Grund wird stets die Stärkung des Chipmarktes in Europa und den USA genannt. Dem Unternehmen geht es zweifellos um die eigene Stärkung, denn das eigene Foundry-Geschäft soll in Zukunft bestenfalls eine kleine Alternative zu TSMC werden.

Mit Spannung blickt die Finanzwelt nun auf den 27. Oktober. Dann steht der offizielle Quartalsbericht an und spätestens dann wird Intel auch zu dieser Thematik Stellung beziehen.

Update

Neue Meldungen aus dem Umfeld beziehen sich auf interne Informationen und deuten an, dass sich Intel-CEO Gelsinger zum 1. November an die Belegschaft wenden will. Vorab wurde diese bereits mit einer Videobotschaft vorgewarnt, berichtet The Oregonian.

These are always hard decisions, but our costs are too high and our margins are too low. We have to take actions to address them.

[..]

We do believe there will be some targeted actions required at different areas of the company

Intel-CEO Pat Gelsinger