Wie funktioniert das deutsche Telefonnetz bzw. Internet und der Ausbau?

h00bi

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Hallo zusammen,

mich würde mal interessieren wie GENAU das deutsche Telefonnetz heutzutage eigentlich funktioniert und was dafür zuständig ist dass es bestimmte Internetanschlüsse (ADSL, VDSL, Vectoring) mit den jeweiligen Geschwindigkeiten gibt.

Laut Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Telefonnetz besteht das lokale Netz aus einem Hauptverteiler (HVT). Diese sind mit den Kabelverzweigern (KVz) verbunden, welche wiederum die Abschlusspunkte (APL) miteinander verbinden.

Wie sind die HVTs untereinander vernetzt / verbunden?
Wo wird durch was festgelegt ob ADSL, VDSL und/oder Vectoring funktioniert?

Auf http://meinkontes.de/hvt/ gibt es eine tolle Karte, in der alle(?) HVTs in Deutschland eingezeichnet sind.
Nehmen wir mal die ländliche Region südlicher Kaiserstuhl:
hvt-map.JPG
Die kleineren Dörfer habe ich nachträglich beschriftet.
Im wesentlichen gibt es 5 HVZ in diesem Gebiet.

Betrachten wir mal die Telekom Netzausbau Karte zu diesem Gebiet:
adsl-map.JPGVDSL-map.JPG

Auffällig ist hier, dass z.B. Gündlingen und Hochstetten, trotz der Nähe zum HVT Breisach bzw. Ihringen KEIN VDSL bekommen. Warum?

Wasenweiler hingegen hat VSDL, vermutlich vom Ihringer HVT. Warum?

Niederrotweil hat ebenfalls kein VDSL, obwohl es deutlich näher am HVT Oberrotweil liegt als Achkarren.
Auch hier die Frage: Warum?

Es scheint also nicht NUR am HVT zu liegen, auch die KVz scheinen eine Rolle zu spielen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Google: "Internet Maschentopologie".

mfg,
Max
 
Ich denke mal das bezieht sich auf die Verbindung der HVTs untereinander?

Um etwas mehr ins Detail zu gehen hier mal eine größere Ansicht von Breisach am Rhein.
breisach-map.jpgbreisach-vdsl.JPG

Hier ist schön sichtbar dass nur ein winziger Teil von Breisach um den HVT tatsächlich VDSL bekommt und selbst direkt neben dem HVT gibt es nur VDSL50, kein VDSL100. Auch hier die Frage: Warum?
 
Ich weiß nur eines, bei uns möchte die Telekom nicht investieren. Wo druch sie ganze Bezirke an Unity verloren hat. Unity hat vor wenigen Jahren bereits Glasfaser in die Verteiler gelegt und bietet gegen (noch) hohe Anschlusskosten schon FTTH.

Telekom bringt maximal 2 Mbps zu Stande. Vectoring gibt es nicht. Und das in Baden Württemberg im Kreis Tübingen. Mit einer Eliteuniversität welche die Mieten ins unermessliche treibt, zeitgleich kann man nicht mal richtig YT Videos schauen.

Daher haben hier die meisten Unity Verträge welche auch sehr gut und zuverlässig bedient werden. Bei mir ist der Ausfall in der Regel auf 2-3h im Jahr begrenzt. Manchmal auch nur wenige Minuten pro Jahr.

Es ist nur eines sicher, Vectoring ist nur eine Methode der Telekom um mit enormem Stromverbrauch von bis zu 1kW je 24 Anschlüsse, einem Ausbau von FTTH aus dem Wege zu gehen was in den Bereich einiger Milliarden Euro gehen würde.
Ergo wird ein veraltetes Netz mit hohen Betriebskosten gestärkt um eine Investition in die Zukunft zu verhindern. Um am Ende den Aktionären und Managern Boni zu zahlen. Das ist Deutschland!
 
Da gibt es kein VDSL100, bis die Bundesregierung der Telekom die Zusage erteilt, die nächsten 8000 HVTs alleine ausbauen zu dürfen.
Denn solange es VDL50 (max) gibt, können alle Anbieter die Leitungen beschalten. Ab VDSL100 nicht mehr (so einfach).
Die entfernten Flecken haben Outdoor MFGs oder was auch immer der Vorgänger war. Die werden nicht vom HVT versorgt.
Die VDSL100 Reichweite sollte so um die 600m KABELWEG liegen, Schwankungen je nach Kabelqualität inklusive.
DSL16000 bekommt man schon ein paar km weit, dann wirds aber langsamer mit der Entfernung.
Das ganze hängt mit Dämpfung der Leitung bei höheren Frequenzen zusammen und ist nicht so einfach/schnell erklärt.
 
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Warum zB. Gündlingen, trotz der Nähe zu HVT Breisach Kein VDSL bekommt, ist einfach gesagt: Das Gündlingen nicht mit HVT Breisach verbunden ist, sondern an einem anderen HVTs zB. Tiengen oder Skt. Georgen.
Diese Vernetzung beruht auf die alte Telefonnetz Strecken der Nachkriegszeiten bis in die 90'er hinein, das langsam aber stetig ausgeweitet wurde...

Da dieses Telefonnetz der Deutschen Post, zu 99% den Strassen bzw. den gegebenheiten Vorort folgte, kann schon mal ein HVT im nächsten Ort sein, an dem aber keiner im Nachbar-Ort angeschlossen ist...
 
Candy_Cloud schrieb:
Es ist nur eines sicher, Vectoring ist nur eine Methode der Telekom um mit enormem Stromverbrauch von bis zu 1kW je 24 Anschlüsse, einem Ausbau von FTTH aus dem Wege zu gehen was in den Bereich einiger Milliarden Euro gehen würde.
Ergo wird ein veraltetes Netz mit hohen Betriebskosten gestärkt um eine Investition in die Zukunft zu verhindern. Um am Ende den Aktionären und Managern Boni zu zahlen. Das ist Deutschland!

Solch ein Quatsch von wegen 1kW je 24 Anschlüsse... Je nach MSAN sind das bis zu 384 Anschlüsse wenn man jetzt von den genannten 1kW pro MFG ausgeht.

@H00bi
Die DSL-Verfügbarkeit wird von der Kabellänge und dem Aderquerschnitt aber teilweise auch rechtlich bestimmt. So liegt der Nahbereich (Kabellänge bis zum Kabelverzweiger) des Hauptverteilers in dem VDSL (bis 50 MBit/s) verfügbar ist bei 550m, dabei gilt natürlich keinesfalls die Luftlinie, so kann selbst ein Gebäude unmittelbar neben dem Hauptverteiler je nach Versorgungsbreich des Kabelverzweigers in dem es liegt, evtl. kein VDSL bekommen. Außerhalb dieses Nahbereichs gibt es dann entweder ADSL2+ vom Hauptverteiler aus oder man versorgt die Kabelverzweiger mit aktiver Technik, einem MSAN, der dann je nachdem ob man die Vecotringkarte hat oder nicht und je nach Entfernung bis zu 100 MBit/s bereit stellt.
 
BadBigBen schrieb:
Warum zB. Gündlingen, trotz der Nähe zu HVT Breisach Kein VDSL bekommt, ist einfach gesagt: Das Gündlingen nicht mit HVT Breisach verbunden ist, sondern an einem anderen HVTs zB. Tiengen oder Skt. Georgen

Spielt da die Vorwahl eine Rolle? Denn Gündlingen gehört zur Stadt Breisach und hat auch die Breisacher Vorwahl.
Ober und Niederrimsingen allerdings ebenfalls.
Daher scheint es wohl gleiche Vorwahl = gleicher HVT nicht zu gelten, oder?
Ergänzung ()

JimmPantsu schrieb:
(Kabellänge bis zum Kabelverzweiger) des Hauptverteilers in dem VDSL (bis 50 MBit/s) verfügbar ist bei 550m, dabei gilt natürlich keinesfalls die Luftlinie
Logisch, keine Luftlinie. Aber wenn ich das richtig lese ist der Abstand zwischen HVT und KVz dafür verantwortlich? Der darf nur max. 550m sein?
Wie siehts dann aus zwischen KVz und Wohnung?

JimmPantsu schrieb:
Außerhalb dieses Nahbereichs gibt es dann entweder ADSL2+ vom Hauptverteiler aus
Welche "Reichweite" hat man da ungefähr?

JimmPantsu schrieb:
oder man versorgt die Kabelverzweiger mit aktiver Technik, einem MSAN, der dann je nachdem ob man die Vecotringkarte hat oder nicht und je nach Entfernung bis zu 100 MBit/s bereit stellt.

Wäre es dann nicht das einfachste die KVz aufzurüsten für den Breitbandausbau?
Ergänzung ()

Merle schrieb:
Die entfernten Flecken haben Outdoor MFGs oder was auch immer der Vorgänger war. Die werden nicht vom HVT versorgt.

Was ist ein Outdoor MFG? Das ist dann ein umgerüsteter, aktiver KVz?
 
Zuletzt bearbeitet:
Übertreib mal nicht candy_cloud. Kupfer ist noch lange nicht "veraltet."
Das grenzt ja schon an Verschwörungstheorien.
 
Was ist ein Outdoor MFG? Das ist dann ein umgerüsteter, aktiver KVz?
Ja, so kann man sich das wohl vorstellen. Das Signal für DSL wird dann dort erzeugt, und damit näher am Kunden, und die Leitungsdämpfung wird zu einem geringeren Problem. Wenn das Ding dann noch Vectoring kann, verdoppelt sich etwa die Geschwindigkeit im Downstream, und der Upstream wird zuverlässiger und kann zu einer höheren Frequenz genutzt werden. Die Raten vervierfachen sich im Moment daher im Upstream. (Vectoring kennt alle Kabel im Bündel und rechnet Fehler heraus.)
 
Die Offtopic Diskussionen sind hiermit beendet.
Bitte wieder dem Thema zuwenden, danke!
 
Das Schätzchen muss dann aber ne dicke Leitung zum HVT haben, vorzugsweise Glasfaser, richtig?
Das heißt die ganzen kleinen Gemeinden, in denen es auf der obigen Karte VDSL gibt, haben nen MFG mit einer Glasfaserleitung zum HVT ?

Bezogen auf die Breisacher Karte heißt das:
breisach-vdsl.JPG
Alles im Nahbereich um den HVT beommt VDSL vom HVT.
Damit im Rest von Breisach VDSL möglich wäre, müsste man die KVz besser an den HVT anbinden und als aktiver KVz ausbauen?


EDIT:
Danke Zensai
 
Zuletzt bearbeitet:
h00bi schrieb:
Das Schätzchen muss dann aber ne dicke Leitung zum HVT haben, vorzugsweise Glasfaser, richtig?

Die Telekom betont ja ständig, dass entgegen den Medienberichten, Studien, etc. doch Glasfaser ausgebaut wird. In den Studien zum Glasgaserausbau ist in der Regel nur von FTTH die Rede und das ist in Deutschland nahezu nicht existent. Die Telekom baut allerdings nach eigenen Aussagen den Backbone bis kurz vorm Endkunden mit Glasfaser aus. Diese Anbindung ist bei dörflichen Gegenden vermutlich der Knackpunkt, wenn es um VDSL geht.
 
h00bi schrieb:
Das Schätzchen muss dann aber ne dicke Leitung zum HVT haben, vorzugsweise Glasfaser, richtig?

Richtig. Outdoor-DSLAM (bzw. neuerdings MSAN, Raider heißt ja jetzt auch Twix) sind per Glasfaser angebunden. Weswegen es theoretisch kein Problem ist auch zur Hauptverkehrszeit die physikalisch möglichen Bitraten bereit zu stellen. Das ist einer der wesentlichen Unterschiede zum Kabelanschluß, bei dem mit steigender Nutzung der Einbruch quasi vorprogrammiert ist weil die Summenbitrate für alle x-hundert Kunden eines Strangs durch das gemeinsame Kabel begrenzt ist.

Das heißt die ganzen kleinen Gemeinden, in denen es auf der obigen Karte VDSL gibt, haben nen MFG mit einer Glasfaserleitung zum HVT ?

..oder einen eigenen HVt

Bezogen auf die Breisacher Karte heißt das:
Anhang anzeigen 531308
Alles im Nahbereich um den HVT beommt VDSL vom HVT.

NEIN! Alles im Nahbereich bekommt DSL vom HVt. Wird die Leitungslänge für VDSL überschritten, dann auch per ADSL. Meistenteils aber natürlich VDSL, es ist nur wichtig sich die Leitungslänge als entscheidendes Kriterium immer im Kopf zu behalten.

Damit im Rest von Breisach VDSL möglich wäre, müsste man die KVz besser an den HVT anbinden und als aktiver KVz ausbauen?

....müßte man die KVz durch MSAN überbauen/ersetzen. Die sind dann mit Glasfaser angebunden.


Ausbaukriterium vereinfacht: Es muss sich lohnen.
Ausbaukriterium etwas detaillierter: Entweder sind die Prognosen bezüglich Abwanderung zu Konkrurenz (idR Kabel oder FTTH) und/oder zu erwartender Buchung der höheren Bitrate (man glaubt als technikaffiner Mensch kaum, wieivele Haushalte wegen 5 Euro auf den Vertrag mit 16/2 gehen würden) und/oder Bevölkerungsentwicklung und ...(ich kenne nicht alle Kriterien, aber es dürfte weitere geben).... derart das der Ausbau Gewinn innerhalb x Jahren verspricht oder die Gemeinde Fördert den Ausbau direkt oder indirekt (über Töpfe von Landkreis, Land, Bund, EU) und schießt dabei soviel Geld zu dass das Kriterium erfüllt ist.

Im zweiten Fall wird der Ausbau ausgeschrieben. Welcher Anbieter ist bereit xx Mbit für xx Prozent der Fläche oder der Einwohner bereit zu stellen und mit welcher Technik und für wieviel Geld. Der Gewinner darf ausbauen und kriegt die Kohle. Dummerweise sind die Mitbewerber der Telekom aber oft so mit dem Verfassen von Powerpoint-Präsentationen, Pressemeldungen und Einladungen zu "Arbeits"Essen für Regierungsvertreter ausgelastet das sie beim besten Willen keine Zeit mehr finden ein Angebot abzugeben. Die pöse Telekom nutzt das immer schamlos aus, gibt Angebote ab und wird immens reich durch die Subventionen die wie man hört oft sogar bis zu 50% des Investitionsvolumens betragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um auf den Ausgangsbeitrag zurück zu kommen. Die direkte Nähe zum Hvt stellt keine direkte Gewährleistung dar, dass der nächste Ort an diesem Hvt angeschlossen ist. Auf der verlinkten Seite meinkontes.de kann man die Hvts anklicken und bekommt dann einige Informationen. Die sind wichtig, um festzustellen, ob der Nachbarort an diesem Hvt hängt. Hinter der Ortsvorwahl wird eine Zahl angegeben (0xxxx/4 oder 0xxxx/34). Diese Zahl ist die interne Nummer aus Zeiten der Bundespost für diesen Hvt innerhalb der Ortsvorwahl. Gleichzeitig war diese Nummer auch der Beginn der Telefonnummer für die Teilnehmeranschlussleitungen zu Zeiten des analogen Telefonnetzes mit Selbstwahlverfahren. Will man nun rausbekommen, ob ein Ort an dem ausgewählten Hvt hängt schnappt man sich sein örtliches Telefonbuch und sucht für den Ort mal nach alten Telefonnummern. Dürfte leicht sein, ich habe mal bei mir geschaut und über die Hälfte hat noch die alten Nummern.

Daher kann es sein, dass zwar ein Hvt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Ort steht, der Ort aber über einen anderen Hvt innerhalb der Ortsvorwahl bedient wird. Man muss dabei berücksichtigen, dass in so einem Gebäude nicht unendlich viel Platz ist, gerade wenn man mit einbezieht, das zu Zeiten des Aufbaus des Telefonnetzes Hebdrehwähler oder als letzter Schrei der Technik EMD-Wähler benutzt wurden. Die Teile brauchten einiges an Platz und auch Strom. Daher waren kurze Leitungen damals beim Aufbau nicht das ausschließliche Kriterium. Reines Telefon funktioniert(e) auch bei, überspitzt, 10 Kilometer Kabellänge.

Bei den Kvz kann ich da auf Kenneth Coldy verweisen, der schon einige Sachen dazu geschrieben hat. So ein Ausbau eines Kvz ist nicht billig. Teltarif hatte mal einen Bericht über EWE Tel gemacht. Danach kostete EWE Tel der Aufbau und Anschluss eines Kvz ca. 10.000 Euro. Dafür müssen über den Kvz potentiell mindestens 100 Anschlüsse verfügbar sein. Ähnlich dürften auch andere Anbieter einschließlich Deutsche Telekom rechnen. Daher kann es sein, dass ein Hvt zwar ausgebaut wird, aber nicht an alle Kvz dieses Hvt Glasfaser gelegt wird. Wer da an einem Kvz mit vielleicht 50 Anschlüssen hängt hat Pech gehabt.

Noch was zum Aufbau des Netzes. Dieses war bzw. ist immer noch in großen Teilen hieraisch aufgebaut wie zu Zeiten der analogen Telefonie. Schaut man sich die Telefonummer und Ortsvorwahlen an erkennt man noch heute das Schema. Jede Stelle der Ortsvorwahl ohne die 0 stand für eine Netzebene bzw. Vermittlungsebene. Entsprechend wurden dafür auch die Kabel gezogen. So konnte etwa ein Gespräch in den Nachbarort über einige hundert Kilometer Leitung gehen, wenn ein Ort z.B. im Bereich 02 lag und der andere Ort im Bereich 05.
 
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Zuerst mal ein großes Lob und besten Dank an Microarchitekt und Kenneth Coldy.

Microarchitekt schrieb:
Die sind wichtig, um festzustellen, ob der Nachbarort an diesem Hvt hängt. Hinter der Ortsvorwahl wird eine Zahl angegeben (0xxxx/4 oder 0xxxx/34). Diese Zahl ist die interne Nummer aus Zeiten der Bundespost für diesen Hvt innerhalb der Ortsvorwahl. Gleichzeitig war diese Nummer auch der Beginn der Telefonnummer für die Teilnehmeranschlussleitungen zu Zeiten des analogen Telefonnetzes mit Selbstwahlverfahren.

Um bei meinem Ortsbeispiel zu bleiben: Der HVT in Breisach hat die Angabe 07667/2, 79206 Breisach Im Gelbstein 15.
Allerdings gibt es keinen anderen HVT mit 07667/x.

Bedeutet das dass alle alten Nummern in dem Gebiet mit 2 anfangen müssten oder ist das dann einfach nur nicht vollständig?

Microarchitekt schrieb:
Daher kann es sein, dass zwar ein Hvt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Ort steht, der Ort aber über einen anderen Hvt innerhalb der Ortsvorwahl bedient wird.

Die eingemeindeten Ortsteile von Breisach haben alle andere Vorwahlen.
Gündlingen hat 07668 und hängt damit am HVT von Ihringen.
Ober- und Niederrimsingen hat 07664 und hängt damit am HVT von Tiegen / Schallstadt.

Die kleine Gemeinde Hausen an der Möhlin liegt quasi direkt neben den beiden Rimsingen, hat aber auch kein VDSL. Hängt aber widerrum am 07633er HVT von Bad Krozingen und ist davon sehr weit entfernt.

Microarchitekt schrieb:
Dafür müssen über den Kvz potentiell mindestens 100 Anschlüsse verfügbar sein. Ähnlich dürften auch andere Anbieter einschließlich Deutsche Telekom rechnen. Daher kann es sein, dass ein Hvt zwar ausgebaut wird, aber nicht an alle Kvz dieses Hvt Glasfaser gelegt wird. Wer da an einem Kvz mit vielleicht 50 Anschlüssen hängt hat Pech gehabt.

Sieht man hier gut:
HTV Ihringen 07668 versorgt die umliegenden Gemeinden Merdingen, Wasenweiler und Gündlingen.
Überall VDSL möglich, nur in Gündlingen nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
h00bi schrieb:
Um bei meinem Ortsbeispiel zu bleiben: Der HVT in Breisach hat die Angabe 07667/2 ...
Bedeutet das dass alle alten Nummern in dem Gebiet mit 2 anfangen müssten oder ist das dann einfach nur nicht vollständig?

In der Regel ja. Aber es gibt da auch wieder Ausnahmen. Am Anfang des Aufbaus ging man von maximal 999 Telefonanschlüssen in kleines Ortsnetzen bis 9999 in den großen Ortsnetzen aus (Bill Gates Syndrom: 640 KB sind genug). Wer noch einen sehr alten Anschluss aus den 1950'er Jahren hat, hat daher selbst heute noch nur eine drei- oder vierstellige Telefonnummer. Die erste Ziffer war bei diesen Telefonnummern nicht die Nummer des Hvt. Dann kamen die fünf- oder sechsstelligen Telefonnummern, wo die erste oder ersten zwei Zahlen die Nummer des Hvt waren. Bei kleine Orten mit eigenem Hvt konnten es auch nur 4 Stellen sein. Danach muss man an besten im örtlichen Telefonbuch des Orts suchen. Mit der ISDN Technik wurden die Hvt Nummern nicht mehr für die Telefonnummern genutzt. Die ISDN Nummern waren mindestens sechs Stellen lang. Die sind ja ähnlich wie das neue IP-Netz nicht mehr an einen Hvt gebunden und konnten theoretisch überall innerhalb des Netzes geroutet werden.

Die eingemeindeten Ortsteile von Breisach haben alle andere Vorwahlen.
Die Raumordnungspolitik der Landesregierung von BW spielt halt keine Rolle für die Aufteilung des Telefonnetzes.

HTV Ihringen 07668 versorgt die umliegenden Gemeinden Merdingen, Wasenweiler und Gündlingen.
Überall VDSL möglich, nur in Gündlingen nicht.

Da musst du die Telekom oder einen anderen Leitungsleger fragen, warum die Orte, nicht angeschlossen sind bzw. wurden. Kann mit der Kabelführung zusammenhängen (Hohe Kosten für erweiterte Tiefbauarbeiten), oder in dem Ortsteil liegt noch recht altes Kupfer mit 0,6 Querschnitt (heute 0,8), was für hohe Dämpfung sorgen würde und somit nicht für die notwendige Reichweit um den Kvz. Es kann auch sein, dass diese Orte von einem anderen Anbieter mit VDSL erschlossen wurden. Diese Ausbaugebiete alternativer Anbieter werden im Telekom Ausbaustatus nicht angezeigt.

Bei unserem Ortsnetz, gleiche Vorwahl mit drei Hvt, haben wir alle drei Szenarien. Der Nachbarort wurde von Netcologne erschlossen, man kann bei Netcologne VDSL 100 Mbit bestellen. Im Telekom Ausbaustatus wird einem für diesen Ort außerhalb des Hvt nur ADSL2 mit 16 MBit angeboten und angezeigt. Unser Ort wird aktuell von der Telekom ausgebaut. Allerdings nicht alle Kvz unseres Hvt. Ein großer Teilbereich geht leer aus. Der dritte Hvt wird gar nicht ausgebaut. Da sind die meisten Anschlüsse innerhalb der VDSL 50 Mbit Versorgung. Was ja die letzten zwei Wochen Thema bei der BNetzA war mit ihrer Regulierungsentscheidung zum Ausbau der Hvt auf Vectoring.
 
oder in dem Ortsteil liegt noch recht altes Kupfer mit 0,6 Querschnitt (heute 0,8), was für hohe Dämpfung sorgen würde und somit nicht für die notwendige Reichweit um den Kvz.

Das ist ein interessanter Aspekt. Was hätte man denn hier überhaupt für eine Möglichkeit die angestrebten 50 Mbit/s zu erreichen ohne LTE?
Im ganzen Kaff neue Leitungen zu ziehen wäre vermutlich extrem teuer und damit keine Option für ein wirtschaftlich denkendes Unternehmen.
Das Dorf hat 1500 Einwohner, sind also ca. 500-700 Haushalte.
 
Naja, die Lösung für ein wirtschaftlich denkendes Unternehmen wäre Glasfaser. Leider ist die Telekom eine Aktiengesellschaft und da geht es leider immer um Jahreswerte und nicht um die langfristigen Auswirkungen..

Wie das mit den 50mbit/s gehen soll kann ich dir sagen. Bei uns hatte die Stadt selbst vor einigen Jahren den Ausbau auf 50 mbit/s zahlen müssen, da die Stadt zukunftsorientiert denkt und damals früh dabei war. (Kleinstadt 2000 Einwohner) Die Hälfte der Kleinstadt wurde an 50mbit/s angeschlossen/aufgerüstet. Somit gilt unsere Stadt seitdem für ausgebaut. Die Telekom plant keinen weiteren Ausbau in unserer Stadt. --> "Flächendeckender Ausbau"
Unsere Stadt hat sich also keine Gefallen getan, das sie damals schon ausbauen wollten.
 
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